Wieso hat das deutsche Wort "Teufel" ein "f", während das Althochdeutsche "duibil" ein "b" hat?

 


Wieso hat das deutsche Wort "Teufel" ein "f", während das Althochdeutsche "duibil" ein "b" hat?

Laut Kluge (²⁵2011, S. 915) geht "Teufel" bzw. mittelhochdeutsch "tiufel/tiuvel" auf eine "früh-romanische" Variante diuvalus zurück. Jedoch ist zu beachten, dass diese Ableitung nicht unumstritten ist. Im Mittellateinischen Wörterbuch sowie im Romanischen Etymologischen Wörterbuch findet sich kein romanisches "Teufel"-Wort, das auf DIUVALU zurückzuführen wäre. Es ist wichtig anzumerken, dass Etymologien manchmal spekulativ sind und verschiedene Theorien existieren können.

Etymologisch scheint es sehr wahrscheinlich an der"2. Lautverschiebung", zu liegen (Nördlich der Benrather Linie): "Auf Deubel komm raus". Oder auch: "Pfui Deibel!"... Althochdeutsch bestand aus vielen Dialekten mit unterschiedlicher Aussprache die zum Teil bis heute erhalten geblieben sind: "Deibl. Deifl. Deife. Deifi. Deuwwel. Tüffel": In vielen deutschen Dialekten, vor allem im "meenzischen" westlichen Unterfranken, in Südhessen und in der Pfalz, wird ein "b" zwischen zwei Vokalen gern frikativ ausgesprochen - oder gleich als "-ww-" im frühen Mittelalter Übrigens begegnet einem immer noch in den österreichischen (Tirol die Redewendung: Tuibl Deibl) und Schweizer Alpen (engadinisch: "Diavel", ähnlich dem italienischen "diavolo") Aussprachen wo der Teufel ein "b" statt einem "f" hat.



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